Eine große Freude ist, dass Papst Franziskus das Weltfamilientreffen unter das Motto „Familiäre Liebe: Berufung und Weg zur Heiligkeit“ gestellt hat. Wir als Eheleute sind auch Berufene und können nach Heiligkeit streben. Bei Priestern oder bei Ordensleuten sieht man das von außen, dass es Berufungen sind, bei Eheleuten ist das nicht ganz so offensichtlich. Wie das gehen kann – Papst Franziskus stellt allen Familien zwei Fragen, die jede Familie für sich beantworten soll:
- Welches Wort will Gott uns als Familie geben?
- Welchen Schritt sollen wir als Familie als nächstes gehen?
Wenn Familien diesen Fragen nachspüren und die Antworten darauf umsetzen, dann können sie die Welt verändern, so der Papst in seiner Ansprache.
Ist das nicht ermutigend? Papst Franziskus traut uns Familien zu, die Welt zu verändern.
Die erste Frage verweist darauf, dass Gott für jede Familie ein einzigartiges Wort hat. Also keinen Einheitsbrei, sondern etwas Originelles. Uns beide gibt es für etwas Besonderes – ein Auftrag von Gott, den nur wir beide erfüllen können, also unsere Berufung.
Bei der zweiten Frage sehen wir eine klare Aufforderung etwas zu tun. Wir sollen nicht warten, bis Gott oder „die Kirche“ etwas ändert. Nein, wir sollen aktiv werden. Es liegt an uns, an jeder einzelnen Familie. Die Kirche braucht freie, starke, engagierte Ehepaare, die sich aktiv in der Kirche einbringen.
Als wir vor 16 Jahren geheiratet haben, war uns nicht klar für, dass wir uns in der Kirche engagieren wollen. Das hat sich erst Schritt für Schritt ergeben. Gott hat uns immer wieder Türen geöffnet. Nach unseren ersten Ehejahren hat uns ein Ehepaar angesprochen und uns zur Akademie für Familienpädagogik eingeladen. Sie meinten, das wäre etwas für uns. Wir haben uns das überlegt und uns dann entschlossen, diesen Schritt zu gehen. Wir haben entdeckt, welch großer Schatz es ist, als Ehepaar zu leben. Dann haben wir die Chance bekommen unsere Erfahrungen anderen Ehepaaren weiterzugeben. Wir haben erlebt, wie viel Freude uns das bereitet, ein Thema gemeinsam auszuarbeiten. Dabei kann jeder von uns seine Stärken einbringen und wir ergänzen uns. Bei unseren Aktivitäten haben wir gemerkt, dass uns das Ehesakrament Kraft gibt.
Missionsauftrag von Papst Franziskus: „Handelt so, als hinge alles von euch ab, in dem Wissen, dass alles Gott anvertraut werden muss.“