Papst Franziskus nennt die Kirche „eine Familie aus Familien, die durch das Leben aller Hauskirchen ständig bereichert wird.“ (AL 87)

Auch an vielen weiteren Stellen betont der Papst in „Amoris Laetitia“ die Wichtigkeit von Hauskirchen. Da schlägt unser Herz als Teil der Schönstattbewegung gleich höher. Hauskirche ist für uns das Hausheiligtum: der Ort in unserem Wohnraum, wo wir Gott und die Gottesmutter einladen, sich niederzulassen, bei uns zu sein, uns Kraft zu geben.

In den Lockdowns der letzten beiden Jahre haben sich viele Dinge nach Hause verlagert: Home-Office, Home-Schooling, Online-Fitnesstraining, Online-Gottesdienste, Online-Meetings beruflich oder mit Freunden. Warum setzen wir diesen Trend nicht einfach fort und geben Gott auch einen Raum direkt bei uns zuhause?

Für uns ist das Hausheiligtum ein Ort, wo wir die Liebe Gottes spüren. Es befindet sich in unserem Wohnzimmer. Hier wird gespielt, getanzt, geturnt, ferngesehen, gebastelt, gestritten, gelesen … hier findet unser Familienleben statt. Es ist für uns auch der Ort, wo wir verweilen, wo wir unser regelmäßiges Ehegespräch machen und wo wir mit Gott in Kontakt kommen.

Aber im turbulenten Alltag, wenn es stressig ist, dann ist es gar nicht so leicht, die Liebe Gottes zu spüren und mit Gott in Kontakt zu kommen. P. Josef Kentenich empfiehlt, am Abend den Tag nachzukosten. Bei diesem Nachkosten kommt man der Liebe Gottes auf die Spur. Gerade in stressigen Zeiten kann das ein schöner, ruhiger Abschluss eines hektischen Tages sein. Das ist so, wie wenn man ein Stück Schokolade isst und es auf der Zunge zergehen lässt und es so richtig genießt.

Ein befreundetes Ehepaar setzt sich jeden Abend ins Hausheiligtum, das bei ihnen im Esszimmer steht. Die Kinder schlafen zu dieser Zeit schon und sie können in Ruhe den Tag hinter sich lassen. „Das gibt uns Kraft, den nächsten Tag gut anfangen zu können“, sagt der Ehemann und seine Frau ergänzt: „Eigentlich dauert das auch nicht lange – die paar Minuten können wir uns leicht Zeit nehmen.“